Wie kann das demokratische Leben in Steele verteidigt werden, wenn eine rechtsextreme Bürgerwehr den Stadtteil unsicher macht? Darüber diskutierten vier Oberbürgermeister – Kandidaten am 18. August 2020 im Saal des Steeler Stadtgartens. Alle Kandidaten waren sich einig, dass der Rechtsextremismus eine Gefahr darstellt. Doch in der Frage, was die Politik, die Polizei und die Zivilgesellschaft dagegen tun sollte, gab es unterschiedliche Meinungen. So verwies Oberbürgermeister Kufen (CDU) darauf, dass zur Zeit das Projekt „Demokratie und Vielfalt“ in Steele läuft. Oliver Kern (SPD) mahnte, dass die Arbeit gegen Rechts nicht nur in kurzfristigen Projekten angelegt sein darf, sondern langfristig finanziert werden muss. Mehrdad Mostofizadeh (Grüne) betonte, dass die Schulen und Bildungseinrichtungen gefragt sind, um eine demokratische Haltung zu vermitteln. Daniel Kerekes (Die Linke) machte deutlich, dass auch die Polizei eine wichtige Rolle im Kampf gegen Rechtsextremismus spielen sollte.
„Wir sollten lieber mit guten Antirassismusprojekten glänzen und nicht mit den Steeler Jungs“ (Thomas Kufen)
„Für mich ist eine weltoffene, tolerante und freiheitliche Demokratie nur durch Haltung zu erhalten.“ (Oliver Kern)
„Ich glaube, man muss sich hier in Steele sehr klar aufstellen. Das was hier abgeht ist klar Rassismus und Angstmache.“ (Mehrdad Mostofizadeh)
„Ich würde mir wünschen, dass auch CDU Mitglieder auf die Demonstrationen von ‚Steele bleibt bunt‘ kommen. Es geht hier darum, dass Demokratinnen und Demokraten zusammen stehen.“ (Daniel Kerekes)
Auch das Publikum beteiligte sich an der Diskussion mit Fragen und Statements. Einig waren sich alle darin, dass es sich lohnt, für die Vielfalt und Weltoffenheit in Essen zu engagieren, auch über den 13. September hinaus.
Herzlichen Dank an Dirk Peter Fuchs, der die Veranstaltung als Video aufgezeichnet hat.