Gedenken in Steele

Samstag, 7.11.2020 in Steele, ein sonniger Herbsttag wie aus dem Bilderbuch. Vor 82 Jahren brannte hier die Synagoge und wurden Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürger von den Nazis verwüstet. Wir erinnern an die Reichspogromnacht am 9. November 1938.

Pünktlich auf den Glockenschlag steigen heute in Steele weiße Luftballons in die Luft. Daran befestigt waren Postkarten mit Bildern der in Steele verlegten Stolpersteine zum Gedenken an die von den Nazis verschleppten und ermordeten Mitbürger. Luftballons gegen das Vergessen.

„Das ist gut, dass Sie das machen“, sagt eine Passantin im Vorübergehen. „Das darf nie vergessen werden“.

Mitglieder der VVN,  von „Essen stellt sich quer“, des Bündnisses „Mut machen – Steele bleibt bunt“ hatten zuvor die Stolpersteine gesäubert und mit Kerzen und Blumen geschmückt.

Tafeln mit Fotos und Texten zu den Menschen, derer mit den Stolpersteinen gedacht wird, stehen vor den Haustüren. Sie sollen die Erinnerung wach halten und uns mahnen: Nie wieder.

Die Ballons schweben in den leuchtenden Herbsthimmel. Wo immer sie herabgehen, werden die Menschen, die sie finden, die die an dem Ballon befestigte Postkarte lesen, diese Mahnung finden:

Nie wieder!