Verfassungsschutz über die „Steeler Jungs“

Im Bericht des Verfassungsschutzes NRW 2018 werden im Kapitel „Rechtsextremismus“ auch die „Steeler Jungs“ und ihre Verbindungen zur Düsseldorfer „Bruderschaft Deutschland“ beschrieben:
„Bürgerwehrähnliche Gruppierungen
In der Folge des Flüchtlingszuzugs seit 2015 haben sich Gruppen gebildet, die vorgeben, eigeninitiativ die öffentliche Sicherheit durch gemeinsame Patrouillen zu verbessern. Die Zielsetzung und Motivation für die Mitwirkung in solchen Gruppen sind heterogen. Ihr Selbstverständnis kommunizieren diese Gruppierungen bestenfalls rudimentär. Zum Teil wollen sie den Eindruck erwecken, dass Flüchtlinge generell eine Bedrohung darstellen und der demokratische Rechtsstaat nicht handlungsfähig sei. Im Jahr 2018 verstetigten sich in Nordrhein-Westfalen die Aktivitäten von drei Gruppierungen. Seit April 2018 führt die Gruppierung „First Class Crew – Steeler Jungs (FCC)“ regelmäßig „Stadtspaziergänge“ im Innenstadtbereich des Essener Stadtteils Steele durch. Die Mitglieder tragen dabei meist schwarze Kleidung mit dem Schriftzug „FFC Steeler Jungs“ in altdeutscher Schrift. Der Koordinator der Rundgänge kommt, wie die Mehrheit der Teilnehmer, aus dem Hooligan- und Rockermilieu. Die Teilnehmerzahl bei den Rundgängen variiert meistens zwischen 50 bis zu 100 Teilnehmern.

Die „Bruderschaft Deutschland“ ist 2017 erstmalig mit T-Shirts mit der Aufschrift „Treue, Blut, Ehre“ in Düsseldorf aufgetreten, was strafrechtliche Ermittlungen nach sich zog. Einige Mitglieder stammen auch aus dem subkulturellen Rechtsextremismus. Seitdem hat sich die Gruppierung an verschiedenen rechtsextremistisch beeinflussten oder gesteuerten Veranstaltungen beteiligt. (…) Mit dem „FCC“ pflegt man intensive Verbindungen.(…)“

NRW Innenminister Herbert Reul schreibt im Vorwort:
„Freiheit und Demokratie sind keine Geschenke, die vom Himmel gefallen sind. Es sind hart erkämpfte Errungenschaften, die verteidigt werden müssen und in ständiger Gefahr sind, untergraben zu werden. (…) Wenn vom „Austausch“ der Gesellschaft die Rede ist, wenn aus geschürter Angst vor dem Islam Gewalt gegen Muslime wird, wenn Aufrufe zur Selbstjustiz und zum „kurzen Prozess“ mehr Zuspruch bekommen als der Hinweis auf Rechtsstaatlichkeit und faire Verfahren, dann sickert langsam aber sicher der Hass wie ein Gift in unsere pluralistische Gesellschaft. Furchtbare Terroranschläge wie der im neuseeländischen Christchurch am 15. März 2019 und die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zeigen sehr deutlich, wie dieses Gift wirkt. Eine sehr reale Bedrohung auch für die Sicherheit unseres Landes.“
(Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 2018, Stand Juni 2019, S. 69-70, S. 3)

Den kompletten Bericht gibt es hier:

https://www.im.nrw/…/media/document/file/VS_Bericht_2018.pdf