Konzert und Lesung

Aeham Ahmad (Klavier und Gesang) und Nora Benamara (Gesang)

Marion Gerlach-Goldfuss liest Texte von Lina Atfah und Mahmud Darwisch

Freitag, 25.11.2022, 19:00 Uhr

Forum Billebrinkhöhe, Billebrinkhöhe 72, 45136 Essen

Anmeldung erwünscht unter: reservierung@bille-forum.de oder 0201/45882246 (mit AB – Nachricht hinterlassen), Eintritt frei auf Spendenbasis

Die Musik von Aeham Ahmad (Syrien) und Nora Benamara (Frankreich) ist die Begegnung unterschiedlicher musikalischer Welten. Arabische Volksmusik, Jazz und französischer Chan- son treten miteinander in Dia- log und laden auf eine Reise in Aehams Geschichte ein, in die Geschichte eines Mannes, der sich im von Bomben zerstörten Yarmouk ans Klavier setzte, um die Menschen aufzumuntern. Über Youtube wurde er als „Pianist in den Trümmern“ bekannt und seine Botschaft für ein friedliches Miteinander wurde in aller Welt gehört.

An den gefühlvollen Interpretationen von Nora Benamara spiegelt sich dabei die ara- bische Sprache an der englischen, deutschen und französischen. Brücken entstehen und lassen das Publikum eintauchen in die zartbitteren Erzählungen aus dem syrischen Yarmouk. Melancholie, Humor, Unschuld und Hoffnung verschmelzen in authentischen Improvisationen – und nichts liegt plötzlich näher als das Ferne.

So berührt das Duo ehrlich und verbindet über Grenzen hinweg. Aeham Ahmad und Nora Benamara haben die gemeinsame CD „Sununu“ aufgenommen, die im Konzert vorgestellt werden wird.

Texte von Lina Atfah & Mahmud Darwisch

Lina Atfahs Gedichte gleichen einem traumwandlerischen Tanz zwischen Extremen: Hier Verse, die in präziser Bildhaftigkeit wie Schnappschüsse ihren Fokus auf die zerrissene Heimat Syrien richten, auf Flucht, Vertreibung und Verbrechen. Dort sinnliche Gedichte, die vollgesogen sind von allerlei arabischen Mythen und Geschichten. Und über alldem: eine junge poetische Stimme, die in ihrem Anspielungsreichtum ihresgleichen sucht.

Mahmud Darwisch (1941–2008) wird als einer der herausragenden zeitgenössischen Dichter in der arabischen Welt sowie als die poetische Stimme des palästinensischen Volkes bezeichnet. Ein faszinierender Aspekt von Darwischs lyrischem Werk liegt in der kontinuierlichen Suche nach neuen poetischen Formen, Rhythmen und Bildern, die trotz fortgesetztem Verlust, Enteignung, Verzweiflung und Resignation ihre Lebensbejahung und ihre Musikalität bewahren. Seine Gedichte versuchen die Stimmen der Anderen, auch des „Feindes“, einzufangen, fremde Anteile im Selbst als Bereicherung wahrzunehmen.