Das Stadtbild sind wir – Rassismus ausMERZen!

Bündnis „Essen stellt sich quer“ ruft zur Versammlung am Samstag, 25. Oktober auf. 14:00 Uhr, Marktkirche

Das Bündnis Essen stellt sich quer ruft für Samstag, den 25. Oktober 2025, um 14 Uhr zu einer Versammlung an der Marktkirche in Essen auf. Unter dem Motto „Das Stadtbild sind wir – Rassismus ausMERZen“ will das Bündnis gemeinsam mit den Menschen dieser Stadt ein deutliches Zeichen gegen Ausgrenzung und rechte Hetze setzen. 

Auslöser für den Protest sind die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz, der wiederholt davon gesprochen hat, dass „migrantische Menschen ein Problem im Stadtbild“ seien und Rückführungen deshalb verstärkt werden müssten. Diese Aussagen haben im Bündnis große Empörung ausgelöst. 

„Wenn der Bundeskanzler Menschen mit Migrationsgeschichte zum Problem erklärt, ist das nichts anderes als blanker Rassismus,“ erklärt Christian Baumann von Essen stellt sich quer. „In einer Stadt wie Essen, die seit Jahrzehnten vom Zusammenleben unterschiedlichster Menschen geprägt ist, sind Menschen mit Migrationsgeschichte selbstverständlich Teil des Stadtbildes – und das ist gut so.“ 

Essen ist eine Stadt, die ohne Migration nicht denkbar wäre: Ob im Bergbau, in der Industrie, im Handel, in Kunst, Kultur oder Gesundheitswesen – Menschen unterschiedlichster Herkunft haben das Gesicht der Stadt geprägt und tun es bis heute. Das Bündnis betont: „Wir gehören alle zusammen. Wir lassen uns nicht spalten – deshalb gehen wir auf die Straße,“ so Christian Baumann. 

Neben Redebeiträgen, in denen vor allem Menschen aus migrantischen Communities zu Wort kommen sollen, wird es bei der Versammlung auch eine kreative Protestaktion geben. Teilnehmende können dort ihre Wünsche und Ideen für ein solidarisches, vielfältiges Stadtbild aufschreiben und sichtbar machen. 

Besonders empörend sei, so das Bündnis weiter, dass Friedrich Merz seine Aussagen zuletzt noch bekräftigt habe, indem er sagte, man solle „einfach mal seine Töchter fragen“. Essen stellt sich quer kritisiert diese Äußerung scharf: 

„Diese vermeintliche Sorge um Frauen ist nichts anderes als eine Instrumentalisierung, um rassistische Politik zu rechtfertigen. Wer so redet, stellt sich gegen Gleichberechtigung, verhöhnt Opfer von sexualisierter Gewalt und verkennt, dass statistisch gesehen die größte Gefahr für Frauen vom eigenen Partner oder Ex-Partner ausgeht“, so Sonja Baumann abschließend. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir gemeinsam aufstehen – laut, solidarisch und unmissverständlich gegen Rassismus und für eine echte Gleichberechtigung für alle.“