Zusammen gegen Leerdenken und rechte Hetze

Für Montag, 24. Januar, 17:30 Uhr rufen Essen stellt sich quer und Aufstehen gegen Rassismus Essen zu einer Kundgebung gegen Wissenschaftsfeindlichkeit, Coronaleugner:innen, die sogenannten „Spaziergänge“ und zunehmende Hetze auf.

„Es reicht! Wir widersprechen denen, die behaupten, im Namen der Essener:innen zu sprechen. Wir sind viele und stehen für die tatsächliche und bislang schweigende Mehrheit. Deshalb ergreifen wir jetzt das Wort. Wir wollen, dass der Fokus auf die Solidarischen gelenkt wird. Auf diejenigen, die täglich zu hunderttausenden auf die Straße gehen und sich impfen lassen. Die ihre Maske tragen, die Abstände und die Hygieneregeln einhalten. Die ihren Teil zur Beendigung der Pandemie beitragen!“, heißt es im Aufruf, der unter essq.de/e2401 abrufbar ist.

Die beiden Organisationen solidarisieren sich klar mit den durch die Pandemie besonders betroffenen Pflegekräften und Mediziner:innen. „Besonders Beschäftigte im Gesundheitswesen sind von der aktuellen Situation getroffen (…) und tragen die volle Last der Pandemie auf ihren Schultern. Ihnen gebürt unser Dank, unsere Anerkennung und unser Vertrauen“, so der Aufruf weiter.

Die Organisationen rufen unter essq.de/e2401 zur Unterstützung des Aufrufs und zur Teilnahme an der Kundgebung am 24. Januar auf. Es wird ausdrücklich zum Tragen von FFP2-Masken und dem Einhalten von Abständen aufgerufen. „Außerdem begrüßen wir es, wenn sich die Teilnehmenden vorher selbst testen“, so die Organisator:innen.

Rechte Corona-Demo war überschaubar

Am Montag, 18. Mai 2020 fand eine Corona – Demonstration der „Steeler Jungs“ auf dem Dreiringplatz statt. Der Versuch, an die Proteste der Verschwörungstheoretiker mit Slogans wie „gegen Bargeldabschaffung“ und „gegen Zwangsimpfung“ anzuknüpfen war offenbar nicht erfolgreich. Auf dem Dreiringplatz versammelten sich die gleichen 50 – 80 Männer, die sonst auch vor der Corona Krise zu den Aufmärschen der rechtsextremen Bürgerwehr kamen. Es sah so aus, als seien mehr bunte Plakate in den Straßen zu sehen als protestierende Wutbürger.
Steele bleibt #buntundgesund

Corona – Proteste in Steele?

Die rechtsextreme Bürgerwehr „Steeler Jungs“ plant am kommenden Montag, 18. Mai 2020 wieder eine Demonstration in Essen Steele. Sie wollen ihren Aufmarsch unter das Motto „Schütze dein Grundgesetz“ stellen und wenden sich gegen „Verbote und Einschränkungen“, konkret „gegen Zwangsimpfung“ und „gegen Bargeldabschaffung“. Damit versuchen sie, an die Corona – Demos anzuknüpfen, die seit einigen Wochen bundesweit stattfinden. Welche kruden Verschwörungsphantasien sie mit Zwangsimpfungen und Bargeldabschaffungen verbinden, bleibt eine offene Frage.

Dass eine Gruppe, die mit prominenten Neonazis unterwegs sind und deren Mitglieder mit Hitlergrüßen und Hakenkreuzen auffielen, ausgerechnet jetzt das Grundgesetz schützen wollen, erstaunt uns. Wir halten es für gefährlich, wenn die vom Verfassungsschutz beobachteten „Steeler Jungs“ jetzt an die Verunsicherungen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger anknüpfen wollen. Wir haben es in Deutschland gerade geschafft, mit vielen Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben die Ausbreitung der Corona Pandemie einzudämmen. Wir halten es für unverantwortlich, wenn ausgerechnet jetzt, wo erste Lockerungen in Kraft treten, eine rechtsextreme Gruppierung mit Verschwörungsphantasien und Versammlungen eine Atmosphäre der Angst und Aggression im Stadtteil schürt. Wir stehen für ein verantwortungsvolles Miteinander, in dem auch gefährdete Menschen und Angehörige von Risikogruppen gut leben.

Wir wollen, dass Stelle bunt und gesund bleibt.