Zeichen für Zivilcourage und Vielfalt in Steele

„Steele ist vielfältig“, „Steele zeigt Zivilcourage“, „Steele schafft Verbindungen“, „Steele handelt fair“ und „Steele bleibt nachhaltig“ – so steht es auf zehn großen Bannern, die seit Donnerstag weithin sichtbar an markanten Orten des Stadtteils hängen: Mit fünf „Miteinander-Lebens-Regeln“ wollen 19 Steeler Institutionen, die sich zum „Runden Tisch Essen-Steele“ zusammengeschlossen haben, ein sichtbares Zeichen für Toleranz, einen respektvollen Umgang miteinander und gegenseitige Solidarität in ihrem Stadtteil setzen.

Repräsentanten der beteiligten Sportvereine, Schulen und Stadtteilinitiativen, der Bezirksvertretung für den Stadtbezirk VII, der christlichen und islamischen Gemeinden, aus Handel, Sozialwesen und bürgerschaftlichem Engagement wie das Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“ kommen am 8. September im Kulturzentrum Grend zusammen, um ihre Unterschrift unter die fünf vereinbarten Regeln zu setzen. Angesichts der „Spaziergänge“ der sogenannten „Steeler Jungs“, einer Gruppierung, die der Verfassungsschutzbericht regelmäßig im Kapitel „Rechtsextremismus“ auflistet, komme den Regeln in diesem Fall eine besondere Bedeutung zu, hieß es bei ihrer Vorstellung vor dem Vereinsheim des Steeler Ruder-Vereins. Deshalb werde zur Unterzeichnung nicht nur Bezirksbürgermeister Frank Stienecker, sondern auch Oberbürgermeister Thomas Kufen erwartet. „Es kann nicht sein, dass unser Stadtteil durch eine einzige Gruppe bundesweit so stark in Misskredit gebracht wird. Unsere 19 Organisationen repräsentieren allein von ihrer Mitgliederzahl her so viele Menschen mehr.“ Angesichts der spaltenden und polarisierenden Tendenzen in einigen Bereichen der Gesellschaft solle mit den Miteinander-Lebens-Regeln der Wille zum Zusammenhalt symbolisiert werden: „Sie stehen für die Basis, den Wertekanon, auf dem unser Engagement und unsere Arbeit aufbauen und auf dessen Grundlage wir den Menschen begegnen wollen.“ Dabei ist den Mitgliedern des Runden Tisches Essen-Steele durchaus bewusst: Bis die Miteinander-Lebens-Regeln überall tatsächlich Realität sind, braucht es einen langen Atem. „Wir wünschen uns, dass die Menschen über die fünf Regeln sprechen und wollen auch selbst viel dafür tun, damit sie bekannt werden und ihre Wirkung entfalten – ob durch die Veröffentlichung und Weitergabe an unsere eigenen Mitglieder, bei Workshops für junge Menschen oder auf dem Steeler Weihnachtsmarkt.“ Im besten Fall sei die Unterzeichnung der Anfang eines fruchtbaren Prozesses, der möglichst viele Menschen einbeziehe. Auch aus diesem Grund wurden die Regeln mit kurzen Erläuterungen versehen und in zwölf verschiedene Sprachen übersetzt. „Wir sind für jeden weiteren Verein und jede weitere Institution dankbar, die die Miteinander-Lebens-Regeln unterschreibt und verspricht, sie glaubwürdig zu leben und nach Kräften zu fördern – innerhalb der eigenen Organisation wie auch in der Öffentlichkeit.“

Runder Tisch Essen-Steele

19 Institutionen haben sich zum Runden Tisch Essen-Steele zusammengeschlossen und unterzeichnen am 8. September um 17 Uhr im Kulturzentrum Grend, Westfalenstraße 311, die fünf Miteinander-Lebens-Regeln:

  • Arche Wohngruppe Steele
  • Bezirksvertretung des Stadtbezirks VII
  • Caritas SKF Essen
  • Carl Humann Gymnasium
  • DITIB Türkisch-Islamische Gemeinde zu Essen-Steele e.V.
  • Erich Kästner-Gesamtschule
  • Evangelische Kirchengemeinde Königssteele
  • Gymnasium Wolfskuhle
  • Initiativkreis City-Steele e.V. (ICS)
  • Islamisches Kulturzentrum Uthman Ibn Affan
  • Katholische Kirchengemeinde St. Laurentius
  • Kinder- und Jugendhaus HüWeg
  • Kulturzentrum Grend e.V.
  • Mut machen – Steele bleibt bunt
  • Nachbarschaftsladen
  • Schwimmverein Steele 1911 e.V.
  • Steeler Archiv e.V.
  • Steeler Bürgerschaft e.V.
  • Steeler Ruder-Verein e.V.

Foto: Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth