
Seit inzwischen über zehn Jahren lebe ich in Steele, anfangs allerdings nur ungern. Mir war die Architektur zu heterogen und die Bevölkerung zu homogen. Dem „Antlitz“ von Steele kann ich inzwischen einiges abgewinnen, selbst den Hochhäusern, auch wenn es mich nervt, dass historische Gebäude wie die im Steeler Rott (Alte Schule, Gesundheitshaus …) komplett in Vergessenheit geraten sind. Die Steeler Bevölkerung ist mir immer noch nicht divers genug, aber da die Menschen im Großen und Ganzen nett sind – Angst habe ich noch nie verspürt –, ist es okay. Die rechten Aufmärsche allerdings erschrecken mich. Sie stehen im krassen Widerspruch zu meiner Vorstellung einer demokratisch-liberalen und lebenswerten Gesellschaft. Was ich an Steele hingegen wirklich mag, sind die fußläufige Nähe zur Ruhr, die Kultur- und Bildungsangebote im GREND und Kufo und die ausgezeichnete Verkehrsanbindung (okay, die Bahn schwächelt hier wie überall im Ruhrgebiet und der S-Bahnhof könnte mehr Aufenthaltsqualität haben).