Esther Bejarano kommt nach Steele

Esther Bejarano - Foto Jochen Vogler

Esther Bejarano ist eine Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau. Die 95jährige Musikerin und Autorin singt, rapt und erzählt von ihren Erinnerungen am

Sonntag, 8. März 2020 um 15:00 Uhr in der ev. Friedenskirche, Kaiser-Wilhelm-Str. 37, Essen – Steele.

1943 wurde Esther Bejarano als Achtzehnjährige in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie überlebte die Hölle, weil es ihr gelang, in das Mädchenorchester von Auschwitz aufgenommen zu werden. Später wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt, wo sie für Siemens Zwangsarbeit leistete. Ihr gelang die Flucht. Nach dem Kreig wanderte sie nach Palästina aus und kehrte 1960 nach Deutschland zurück. Seit den sieziger Jahren ist sie als Musikerin weltweit unterwegs, mahnt und warnt vor der Wiederkehr rassitischen umd antisemitischen GEdankenguts. Anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des KZ Auschwitz forderte sie öffentlich, den 8. Mai als Tag der Befreiung zum nationalen Feiertag zu erklären.

Es ist uns eine Freude, Esther Bejarano in der Friedenskirche in Steele zu haben. Sie singt gemeinsam mit der Band Microphone Mafia internationale Lieder gegen Krieg und Faschismus .

Das Konzert wird veranstaltet von der Ev. Kirchengemeinde Königssteele und dem Bündnis „Mut machen-Steele bleibt bunt“. Der Eintritt ist frei.

Rückblick Bürgerversammlung

„Ganz Essen schaut heute auf Steele“ sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Eröffnung der Bürgerversammlung, die in die evangelische Friedenskirche verlegt wurde. Mit ca. 400 Personen war die Kirche komplett voll, darunter auch ca. 30 „Steeler Jungs“. Auf dem Podium diskutierten Irene Wollenberg vom Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“, Pastor Dr. Andreas Geßmann als Vertreter der Kirchen, Vivianne Dörne von dem Projekt „Quartiersdemokraten“ aus Dortmund, Christian Kromberg, Ordnungsdezernent der Stadt Essen und Léon Finger vom ICS darüber, wie das friedliche Zusammenleben im Stadtteil gestaltet werden kann. Sehr deutlich erklärte Christian Kromberg, dass es sich bei den „Steeler Jungs“ um eine Gruppe handelt, die sich mit Rechtsextremen vernetzen. Er wies auch auf die niedrige Kriminalstatistik hin und betonte, dass Essen eine sehr sichere Stadt ist, in der die Polizei erfolgreich arbeitet. Léon Finger macht sich große Sorgen, dass die Aufmärsche der „Steeler Jungs“ und die Gegenproteste den Stadtteil in Verruf bringen und dem Handel schaden. Vivianne Dörne berichtete von den Erfahrungen in Dortmund-Dorstfeld, wo über Jahre hinweg das Nazi-Problem ignoriert wurde. Erst nachdem sich die rechte Szene verfestigt hatte und es Gewalt und Todesopfer gab, entstand ein lokales Handlungskonzept, bei dem die Dortmunder Politik, Polizei und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Pastor Geßmann sagte, dass es den Dialog, aber auch kreative Formen des Protest geben sollte. Irene Wollenberg berichtete von den Erfahrungen mit Bedrohungen und Gewalt im Stadtteil. Sie lud ein, sich an Aktionen des Bündnisses, an den Kundgebungen, Konzerten, Lesungen und Informationsveranstaltungen zu beteiligen.

Oberbürgermeister Thomas Kufen

Nach der Podiumsphase kamen die Bürgerinnen und Bürger zu Wort, sie beteiligten sich rege an der Diskussion. Viele stellten Fragen und äußerten ihre Meinung, auch aus den Reihen der „Steeler Jungs“ gab es mehrere Beiträge. Es ging um persönliche Erfahrungen und Perspektiven, die Frage ob es ein Problem mit Linksextremismus gäbe, ob die Steeler Jungs wirklich rechtsextrem seien und wie sich die Zivilgesellschaft gegen rechts engagieren sollte. Zwischendurch wurde es unruhig, es gab Zwischenrufe und einige verließen die Kirche. Nach zwei Stunden gab es natürlich noch viele offene Fragen, aber auch die Erkenntnis, dass es richtig ist, sich offen und mutig der Diskussion zu stellen.

Ein herzliches Dankeschön an die Mitveranstalter, die evangelische und die katholische Kirchengemeinde, an das Kulturzentrum Grend, den Steeler Ruder-Verein, den Schwimmverein Steele und den Arbeiter-Samariter-Bund, sowie die Unterstützer, den Initiativkreis City Steele sowie die Steeler Bürgerschaft. Herzlichen Dank auch an den Moderator Uwe Loch. Wir werden mit den Veranstaltern gemeinsam überlegen, ob und wie es nach der Bürgerversammlung weiter geht.

Podiumsdiskussion

Bürgerversammlung

Die evangelische Kirchengemeinde Königssteele, die katholische Kirchengemeinde St. Laurentius, das Bündnis „Mut machen-Steele bleibt bunt“, das Kulturzentrum Grend, der Steeler Ruder-Verein e.V., der Schwimmverein Steele 1911 e.V. und der Arbeiter-Samariter-Bund (zukünftig Zentrum 60+) laden ein zur Bürgerversammlung

am Do. 13. Februar 2020
um 19:00 Uhr
in der ev. Friedenskirche, Kaiser-Wilhelm-Str. 37, 45276 Essen.

Wir wollen mit Fachleuten auf dem Podium und den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Im Mittelpunkt steht die Frage zum friedlichen Zusammenleben im Stadtteil und der Umgang mit den „Steeler Jungs“.

Auf dem Podium diskutieren miteinander:

  • Pastor Dr. Andreas Geßmann (Vertreter der Kirchen)
  • Irene Wollenberg (Sprecherin „Steele bleibt bunt“)
  • Christian Kromberg (Ordnungsdezernent Stadt Essen)
  • Vivanne Dörne (Projekt Quartiersdemokraten, Dortmund)
  • Léon Finger (Vorstand Initiativkreis City Steele)

Moderation: Uwe Loch

Der Oberbürgermeister Thomas Kufen wird vor Ort sein und ein Grußwort sprechen.

Der Eintritt ist frei.
Das Publikum ist eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Mit freundlicher Unterstützung der Bezirksvertretung VII, des Initiativkreis City Steele e.V. und der Steeler Bürgerschaft e.V.

Ansprechpartnerin:
Pfarrerin Hanna Mausehund, Tel. 0201/54520490, hanna.mausehund@ekir.de