Nazi Schmiererei in Steele

Pünktlich zum Jahrestag des rassistischen Attentats von Hanau wurde in Steele an der S-Bahn Unterführung Neuholland eine Schmiererei entdeckt mit dem Text „Hanau – Ha – Ha“, der durch Verbindung der beiden Buchstaben H und A ein unvollständiges Hakenkreuz enthielt.

Die Schmiererei ist nicht neu. Sie wurde bereits im vergangenen Jahr an der gleichen Stelle gesehen und beseitigt. Sie zeugt von unvorstellbarem Zynismus, gepaart mit menschenverachtender Verhöhnung der Opfer von Hanau und Verherrlichung von Nazi-Symbolen. Derartige Schmierereien sind nicht neu an der Stelle: „Linke und Grüne töten“, war dort unlängst zu lesen, wobei die Schriften Ähnlichkeiten aufweisen.

Dank des schnellen Einsatzes der Graffiti Künstler, die an der Wand arbeiteten, war die  Schmiererei schnell beseitigt. Dies beseitigt allerdings nicht das Nazi-Problem des Stadtteils. Das Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“ sieht das Ansehen des Stadtteils durch derartige menschenverachtende Machwerke beschmutzt.

Die Verhöhnung der Opfer von Hanau, die öffentliche Aufforderung, den politischen Gegner zu töten, sind ein Skandal, der die gesamte Stadt Essen angeht. Dies ist jedoch kein Einzelfall: So wurde in Köln ein Gedenkort an die Opfer von Hanau zerstört, die Folien mit den Namen und Fotos der Opfer abgerissen und in eine Böschung am Rhein geworfen.

Die Politiker werden aufgefordert endlich aufzuwachen und klar und eindeutig Stellung gegen diese Kräfte zu beziehen, anstatt sie mit Dialogangeboten aufzuwerten und politisch salonfähig zu machen.

Als besonders niederträchtig sehen wir in diesem Zusammenhang den heute in den Stadtrat eingebrachten Antrag der AFD an, eine „Graffiti Task Force“ zu bilden mit besonderem Augenmerk auf die Essener Antifa Szene. Das Ablenkungsmanöver von der öffentlichen Verunreinigung durch Nazi Schmierereien ist offenkundig und angesichts der Opfer rassistischer Gewalt einfach nur widerwärtig.

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