1973 bin ich mit meinem Mann und unserem einjährigen Sohn vom Stadtwald ins Bergmannsfeld gezogen, kurz bevor unsere Tochter geboren wurde. Wir haben damals dort sehr gerne gelebt; es war eine wunderbare Wohngegend für junge Familien. Viele unserer Bekanntschaften gehen auf diese Zeit zurück. Als aus unseren Kindern Jugendliche wurden, sind wir in den Steeler Innenstadtbereich gezogen. Seit ca. 15 Jahren wohnen mein Mann und ich nun im Laurentiusviertel in der Nähe des Steeler Stadtgartens. Bei der neuen Wohnungssuche haben wir uns auch Wohnungen in anderen Stadtteilen angeschaut, aber mir wurde bald klar, dass ich in Steele wohnen bleiben wollte. Der Stadtteil war mir sehr vertraut und lebenswert geworden.
Ich liebe den Samstagseinkauf auf dem Steeler Wochenmarkt, den Plausch mit netten Menschen zwischen Obst, Gemüse und Blumen oder eine spontane Cappuccino-Pause im Kufo oder auf dem quirligen Kaiser-Otto-Platz. Die netten Restaurants mit mediterraner Küche und den schönen Außenbereichen gehören für mich zum Bild des Stadtteils. Als wir im letzten Sommer mit Freunden, die Steele bisher nicht kannten, bei Wein und leckerem Essen an einem Restaurant in den „Alten Zeilen“ saßen, schwärmten sie von dem „italienischen Flair“.
Ich finde es wunderbar, von der Haustür aus schöne Spaziergänge machen zu können. Durch den Steeler Stadtgarten ist man in wenigen Minuten am Ruhrufer oder über die Höhe im Siepental; mit dem Fahrrad ist man schnell in Eiberg inmitten von Feldern. In den letzten zwei heißen Sommern habe ich das kleine familiäre Schwimmbad an der Ruhr schätzen gelernt.
In unserem Wohnviertel genieße ich die Offenheit der Nachbarn, das Schwätzchen beim Blätterfegen oder beim „Kaffeeklatsch“ im Garten. Zum besseren Kennenlernen haben die „Steeler Hofmärkte“ beigetragen, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfinden sollten. Offene Höfe und Gärten luden zum Trödeln und Zusammentreffen bei Kaffee und Kuchen ein. Diese Aktion fand über die Stadtteilgrenze hinaus großen Anklang.
Das Kulturzentrum GREND möchte ich in Steele nicht missen. Die Möglichkeit zur Teilnahme an Kursen und zum Besuch von Konzerten und des Theaters habe ich dort in meinen unterschiedlichen Lebensphasen gerne wahrgenommen. Das Seniorentheater Essen, das seit zehn Jahren besteht und bei dem ich Mitglied bin, hat seinen Sitz in Steele. Das Ensemble genießt es immer wieder, in dem kleinen Theater Freudenhaus auftreten zu dürfen.
Ich wünsche mir für unseren Stadtteil, dass die Menschen , die hier leben, zusammenhalten und der Gruppe, die Toleranz missachtet und Rassismus schürt, keine Chance gibt.