
Ich war acht Jahre alt, als meine Eltern mit meinen beiden Geschwistern und mir nach Steele gezogen sind. Damals sah Steele noch ganz anders aus. Der Kaiser-Otto-Platz war noch der Verkehrsmittelpunkt in Steele mit Straßenbahnen und Bussen. In der Hansastraße gab es noch die Kepa und wenn die Straßenbahn daran vorüberfuhr, wurde es ganz schön eng auf dem Gehweg.
Im Laufe der Zeit hat sich der Stadtteil zum heutigen Steele verändert. Ich wohne und arbeite hier und auch meine sozialen Kontakte habe ich überwiegend in Steele. Wenn ich durch den Stadtteil laufe, treffe ich fast immer jemanden, den ich kenne. Oft bleibe ich dann stehen und quatsche ein bisschen. Steele hat für mich einen beinahe dörflichen Charakter. Ich fühle mich hier sehr wohl.
Allerdings hat es in den letzten Jahren leider auch negative Entwicklungen in Steele gegeben. Den zunehmenden Leerstand der Geschäfte bedaure ich sehr. Das martialische Auftauchen der „Steeler Jungs“ und die damit einhergehenden Demonstrationen beschleunigen diese negative Entwicklung leider. Das beschauliche Steele ist zum Tummelplatz für Rechtsradikale und Hooligans, nicht nur aus Essen, geworden. Wo soll das hinführen?
Ich wünsche mir, dass wir in Steele einen konstruktiven Weg finden weg von Konfrontation, Drohungen und Beschimpfungen hin zu einem respektvollen Umgang und Austausch miteinander.