
Wenn ich von meiner Arbeit im Rathaus nach Hause komme, laufe ich erst mal durch Steele. Durch die Fußgängerzone, am Ruhrufer entlang und über das Siepental wieder zurück, das ist meine Route. Dadurch, dass ich regelmäßig draußen unterwegs bin, nehme ich Veränderungen im Stadtteil wahr. Zum Beispiel die Obdachlosen. Die werden offenbar von ihren Standorten vertrieben und suchen sich dann neue. Auch im Rathaus ist das zunehmend ein Problem, seitdem die Leute vom Hauptbahnhof wegsollen. Die Obdachlosen werden dadurch auch aggressiver. Aber ich sage immer: Vertreibung ist keine Lösung. Ich verdiene nicht viel, aber ein Brötchen und ein Kaffee waren für Obdachlose bisher immer noch drin. Ich frage dann: „Hast du Hunger?“ Geld gibt´s bei mir nicht, nur etwas zu essen! Aber wenn die Leute aggressiv werden, fällt es mir auch schwerer, mich mit ihnen zu befassen.